Evola auf Deutsch
Julius Evola. Er schrieb nur für einen kleinen Kreis, für die Menschen, die "mitten unter den Ruinen aufrecht geblieben sind". Evolas Schriften zeigen eine andere Welt, die der Tradition, mit so kraftvollen Worten, daß der Dichter Gottfried Benn nach der Lektüre der Revolte gegen die moderne Welt bekannte: "Wer es gelesen hat, wird verändert sein". Seine Studien zur Tradition führten ihn zur westlichen Alchemie, dem Mysterium des Grals und den antiken Geheimlehren genauso wie zum frühen Buddhismus und Tantrismus. Mit der dreibändigen Magie als Wissenschaft vom Ich schufen Evola und seine Gruppe von Ur ein Standardwerk des geistigen Weges. In seinen Orientamenti legte Julius Evola das Leitbild seines Wirkens dar: "Sich wieder aufrichten, innerlich wiedererstehen, sich selbst eine Form geben, in sich selbst eine Ordnung und eine geradlinige Haltung schaffen ..." |
Ausgewählte Schriften |
Jede große "traditionelle" Kulturform war durch das Vorhandensein von Wesen charakterisiert, die durch ihre "Göttlichkeit", d.h. durch eine angeborene oder erworbene Überlegenheit über die menschlichen und natürlichen Bedingungen, fähig erschienen, die lebendige und wirksame Gegenwart des metaphysischen Prinzips im Schoße der zeitlichen Ordnung zu vertreten. Weiter >>
Die Unterwelt des christlichen Mittelalters (Julius Evola, 1933)
Die vorliegenden Betrachtungen über den Geist des ghibellinischen Mittelalters haben ihren Ausgangspunkt in der Idee der Urgegensätzlichkeit zwischen zwei bestimmten geistigen Einstellungen. Die eine ist die königlich-kriegerische, die andere die religiös-priesterliche. Die erste bildet den männlichen, die zweite den weiblichen Pol des Geistes. Weiter >>
Die rote Fahne (Julius Evola, 1933)
Bei objektiver Erfassung des Geschichtssinnes jenseits der von einer antitraditionellen und antiaristokratischen Kultur gestalteten "Mythen" ergibt sich uns statt der gepriesenen "Evolution" ein Prozeß ständigen Niederganges und progressiver Verdunkelung, der eine seltsame Entsprechung findet im eddischen ragna-rökkr, der "Verdunkelung des Göttlichen", wie auch im kâlî-yuga, dem "dunklen Zeitalter" der antik-arischen Traditionen Indiens. Weiter >>
Den Tiger reiten - 24. Exkurs über Drogen (Julius Evola, 1961/1997)
Mit den Drogen wiederholt sich teilweise die schon bei der synkopischen Musik beschriebene Situation. Häufig sind Mittel auf die profane und körperliche Ebene übertragen worden, die, eingebettet in kultische Ordnungen, ursprünglich der Öffnung zum Übersinnlichen dienten: im Bereich der Initiation und der Initiation ähnlichen Erfahrungen. Weiter >>
Der heilige Krieg (Julius Evola, 1939)
Der große heilige Krieg gehört in diesem Zusammenhang der geistigen Ordnung an. Der kleine heilige Krieg ist dagegen der physische Kampf, der materielle, in der Aussenwelt ausgefochtene Krieg. Der große heilige Krieg ist der Kampf des Menschen gegen die Feinde, die er in sich trägt. Genauer gesagt, ist der Kampf des übernatürlichen Elements im Menschen gegen alles, was triebhaft, leidenschaftsbedingt, chaotisch, den Kräften der Natur hörig ist. Weiter >>
Metaphysik des Sexus - 2. Der Sexus in der modernen Welt (Julius Evola, 1962)
Es tritt klar zutage, daß wir heute auf Grund der Regression in einer Kultur leben, deren vorwiegende Interessen nicht mehr intellektueller oder geistiger Art, auch nicht mehr heroisch oder überhaupt auf höhere Äußerungen des Gefühlslebens hingerichtet sind, sondern subpersonal, durch Bauch und Sexus bestimmt: Damit droht jener unselige Ausspruch eines großen Dichters Wirklichkeit zu werden, nach dem Hunger und Liebe der Geschichte ihre Gestalt geben. Weiter >>
Das Zeitalter des soldatischen Ethos (Julius Evola, 1941)
Einer der bedeutsamsten Gegensätze, die bereits im Weltkrieg 1914 bis 1918 zum Durchbruch kamen, beruhte auf dem Gegensatz der Auffassungen über das Verhältnis von Staat und Soldatentum. Es trat in dieser Hinsicht ein Zwiespalt zutage, der weniger zwischen zwei verschiedenen Völkergruppen klaffte, als vielmehr zwischen zwei verschiedenen Epochen und Kulturauffassungen.